Neue Formen der Fotografie Vermittlung
Das Wort Fortbildung macht, von Dresden aus betrachtet, wirklich Sinn. Aktuell ist photokina Zeit und Köln liegt nicht um die Ecke aber, muss es wirklich Acht Stunden dauern, um mit dem Zug von Dresden nach Remscheid – in der Nähe von Köln zu kommen.
Am 27. und 28.09.2018 findet hier in Remscheid, an der Akademie der kulturellen Bildung die Fototagung #Smart-Photography – neue Formen der Fotografie-Vermittlung statt. Es geht um Lightpainting 360° Fotografie, Smart View Instagram Aktionen und mehr. Ich bin schon sehr gespannt, um 11 Uhr geht’s los.
Instagram Story und Lightpainting
Nach einer kurzen Begrüßung animierte uns Rosa Roth eine Instagram Story über diesen Tag zu kreieren. Außerdem konnten wir uns in Lightpainting ausprobieren. Storytelling mit Instagram ist gerade total angesagt. Dazu wird ein Hashtag kreiert, der zum Thema passt und alle Fotos und Videos werden mit diesem Hashtag in die Instagram Story geladen. Wenn Alles reibungslos funktioniert, entsteht so über den Tag eine Geschichte zu einem Thema aus ganz verschiedenen Perspektiven. Nach 24 Stunden ist diese Geschichte dann wieder verschwunden. Voraussetzung ist natürlich, dass Alle die mitmachen, einen öffentlichen Instagram Account haben. Eine witzige Sache für den Moment. Weil viele von uns noch in der Instagram Lernphase sind, musste Rosa Rot recht oft sehr viel erklären. Sie hatte viel Geduld mit uns.
Besonders interessierte mich Lightpainting. Eine Dunkelkammer in Form eines transportablen Zeltes war der Ort des Geschehens. In deren Mitte war eine 360° Kamera installiert, die unsere Malereien für jeweils 4 Sekunden aufzeichnete. Wir konnten aus verschiedenen Leuchtmitteln auswählen z. B. Taschenlampen oder bunte kleine Spots, die mehr oder weniger gut für diese Aktion geeignet waren. Unsere Kunstwerke konnten wir uns anschließend durch eine 3D Brille raumfüllend anschauen. Ich hätte mir gewünscht, mein Kunstwerk auf Papier ausgedruckt mitnehmen zu können. Sehr schade, dass das nicht vorgesehen war. Diese beiden Aktionen waren wunderbar geeignet, um unkompliziert miteinander ins Gespräch zu kommen – ganz nach dem Motto: Technik, die Jung und Alt begeistern kann.
Instagram Magazin The Smart View
Nach dem Mittagessen stellte uns Rosa Roth ihr Instagram Magazin The Smart View vor. Dafür hatte sie erstmalig die Instagram Story als Präsentationsformat gewählt, was bei uns auf reges Interesse traf. lhr Anliegen ist es, interessante Instagram Fotografien auf Papier zu bringen und auch in analoger Form zu verbreiten. Für jede Magazin Ausgabe sichtet Sie mehrere Tausend Instagram Fotos, lernt die MacherInnen dahinter kennen und bringt ihre Geschichten und ihre Fotos als Magazin heraus. Bisher sind zwei Ausgaben mit einer Auflage von je 750 Stück erschienen, die zweite Ausgabe ist direkt über Rosa Roth erhältlich. Eine sehr ambitionierte Aufgabe, wie ich finde.
Außerdem ist Sie der Meinung, dass Fotografen aktuell unbedingt auf Instagram präsent sein sollten. Ich werde auf jeden Fall ernsthaft darüber nachdenken. :)
Vom Selbstporträt zum Selfie
Am Nachmittag standen verschiedene Workshops auf dem Programm. Mich interessiert die Themen “Hack yourself and your selfie“ und “Augmented Reality“. Im Selfie-Workshop von Klaus Küchenmeister (Kunstlehrer und Dozent) spannte dieser einen beeindruckenden Bogen von der Vergangenheit des Selbstporträts in der Fotografie über das aktuelle Selfie bis zu einem Ausblick in die Zukunft, vielleicht mit Nixi-Drohne.
Er stellte uns kreative Selbstporträts von Schülern vor, die sich über einen längeren Zeitraum mit dem Thema Selbstporträt beschäftigt hatten. Dabei sollten sie die Selfie-Komfortzone verlassen, frei nach dem Motto: “Ein Hacker ist Jemand, der versucht einen Weg zu finden, wie man mit einer Kaffeemaschine einen Toast zubereiten kann.“ Mit diesen Inspirationen im Kopf konnten wir dann selbst kreativ werden. Eine echte Herausforderung! Sehr gut aufbereiteter Vortrag.
Augmented Reality – erweiterte Realität
Im zweiten Workshop von Medienpädagoge Thomas Welsch ging es um “erweiterte Realität“ AR, nicht zu verwechseln mit VR – Virtual Reality. Ziel ist es, an bestimmten Orten im echten Leben weiter Informationen abrufen zu können. Z. B. ich stehe vor einem Denkmal und ich möchte Wissen seit wann und warum es dort steht. Mithilfe von Augmented Reality könnte man auch einen interessanten Weg durch seinen Stadtteil kreieren. Dazu benötigt man von dem konkreten Ort ein Bild, genannt Triggerimage und einen Code. Der Nutzer benötigt eine App, mit der er das Motiv und den Code aufrufen kann, um weitere Informationen zu erhalten.
Auch hier konnten wir selbst loslegen und mithilfe der Software Zappar zusätzliche Informationen zu einem Subjekt erstellen. Ausgesucht hatten wir uns ein großes Plüsch-Moorhuhn, das tanzte, gaggerte und auf die nächste Veranstaltung hinwies, wenn man mit dem Smartphone das Huhn und den Code anvisierte. Heißer Scheiß war mir so rausgerutscht. Aber mal im Ernst, ich glaube, das ist eine interessante Variante, wie sich z. B. Jugendliche mit einem Thema auf neue Weise intensiver auseinandersetzen können. Lehrer und Ausbilder waren mit von der Partie und hatten viel Spaß. Zappar als Software für das Backend und als App für Nutzer scheint dafür bestens geeignet. Klasse Workshop, gut erklärt, Einiges gelernt.
Nach dem Abendbrot war es an der Zeit, die Instagram Story unter dem Hashtag #Smart_Photography anzuschauen. Ein paar lustige Eindrücke vom Tag sind entstanden. Ob das für mich eine sinnvolle Form von Präsentation sein könnte, weiß ich nicht so recht.
Unser Tag, gespickt mit vielen interessanten Informationen, klang bei guten Gesprächen und einem Glas Rotwein aus. Im nächsten Bericht geht es weiter mit meinen Eindrücken von der photokina und dem Deutschen Jugend Fotopreis.
Weiterführende Links:
Akademie für kulturelle Bildung NRW